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Micha

Micha
What's in my Camera...

„Oh man, jetzt fängt der auch noch mit diesem Mist an“. Ist es das, was dir gerade durch den Kopf geht?

Na dann, lass dich mal überraschen!

Seit ich mit einer Leica M fotografiere, und dass ist eigentlich noch gar nicht so lange, begegnet mir immer wieder eine ganz bestimmte Aussage:

„Was ist denn an einer Leica so besonders? Das kann doch jede andere Kamera auch und meist auch günstiger!“

Was soll ich sagen? Das stimmt. Genauso wie die übrigen Floskeln: „Der Fotograf macht das Bild, nicht die Kamera“, ebenso wie „Das mit den Farben geht auch in Lightroom“. 

Alles richtig, aber!

Auch ein Audi fährt von München nach Nürnberg. Doch was spricht dagegen, wenn andere mit dem Porsche dabei mehr Spaß haben? Lieber BMW? Auch OK! 

Die Analogie mit dem Porsche wähle ich übrigens bewusst. Zum einen, weil es schon seit langer Zeit eine Verbindung zwischen den beiden Marken gibt, jedoch auch, weil man es ganz plump auf dieses Preis-/Leistungsargument reduzieren kann, dass ständig herangezogen wird.

Es gibt Porsche Modelle, die kein Radio und kein Navigationssystem haben. Manchmal nichtmal elektrische Fensterheber. Ich kenne mich da persönlich nicht ganz so gut aus. Ich lebe ja nicht in einer Porsche Bubble, sondern in einer Leica Bubble (hehe). Sofern ich mich nicht irre, sind es meist die sogenannten Clubsport-Modelle, welche sehr reduziert daherkommen und dennoch einen stattlichen Preis haben. Einen Preis der trotz weniger technischer Ausstattung mehr kosten als vollausgestattete Fabrikate anderer Hersteller.
Ähnlich wie eine Leica. Man bekommt auf den ersten Blick weniger Funktionen als bei der Konkurrenz. Doch für manchen bedeutet das mehr Spaß. Warum? Weil es sich anders anfühlt in einem Porsche zu sitzen. Weil er anders aussieht, weil er anders funktioniert, und weil er anders fährt. Anders! Ich möchte nicht auf „besser“, oder „schlechter“ hinaus. Schlichtweg: Anders.

Genau so geht es mir mit meiner Leica. Das Gefühl, wenn ich meine M in die Hand nehme und damit losziehe, ist für mich unschlagbar. Selbst wenn ich einen Tag hatte, an dem ich mit keinem einzigen Bild zurückkomme, dass mir gefällt, so hatte ich dennoch einen riesigen Spaß daran, diese Kamera zu verwenden.

Das fängt sogar noch viel früher an. Die Kamera liegt immer vor mir auf dem Schreibtisch. Zu Hause und auch im Büro. Es macht mir eine große Freude sie anzusehen und weckt die Vorfreude in mir damit sehr bald wieder fotografieren zu gehen.

Manchmal sitze ich auch einfach nur nachdenklich herum und spiele dabei mit dem Blendenring des Objektivs. Raste für Raste. Ich genieße das!

Ich verlasse das Haus ohne dass Gefühl noch mehr mitnehmen zu müssen und ebenso bleibt das das Befinden aus, dass ich noch irgendwelche Objektive kaufen muss. Viele betiteln das schmunzelnd mit GAS, Gear Acquisition Syndrom, dem ständigem Verlangen neues kaufen zu müssen. Ich weiß, dass klingt seltsam, weil ich ja doch immer mal wieder gerne andere Objektive, oder Kamera Bodies ausprobiere. Pure Neugier! 

Damit passt diese Kamera auch perfekt in mein Leben. Ich versuche übermäßigen Konsum zu vermeiden. Lege wert auf Nachhaltigkeit und Beständigkeit. 

What's in my camera Bubble

Zudem ist es doch völlig normal, dass man sich, wenn man so viel Spaß und Leidenschaft mit einer Marke verbindet, sich auch mehr für diese begeistert? Auto-Enthusiasten veranstalten Markentreffen, zu denen mehrere tausend Menschen kommen. Audiophile schwören auf „diesen einen Lautsprecherhersteller“, Sprayer haben ihren favorisierten Graffiti Cans. 

Viele unterstellen damit, dass man in einer bestimmten Bubble gefangen ist. Doch dem ist bei Weitem nicht so. Am Ende blicken wir alle doch über den Tellerrand und es ist die Leidenschaft zu unserem Hobby, welche uns vereint. Dabei ist meine Kamera nur mehr meine Motivation. Wie ein paar neue Schuhe, die man sofort und immer tragen möchte. Die Lieblinge sozusagen.

Was hinzu kommt, ist dass es oft gar die Menschen, die am meisten über Leica reden, welche selbst keine haben. Was für ein Kneifen in der Brust muss das sein?
Also ich habe mich noch nie mit den Worten „Hallo ich bin der Micha, ich fotografiere mit Leica“ vorgestellt. Ebenso liegt es mir fern ein Bild schlechter zu finden, weil es nicht mit einer Leica gemacht wurde. Selbst wo ich diese Worte schreibe, merke ich wie unfassbar absurd das überhaupt wäre. Im Gegenteil. Ich erfreue mich an guten Bildern und stelle mir eher die Frage wie diese entstanden sind und nicht mit welcher Kamera.

What's in my camera bag

Was ist also in meiner Kameratasche? Nun, eigentlich müsste da stehen „What’s in my Jutebeutel“, denn mehr als eine einfache, ungepolsterte Schultertasche habe ich nicht dabei. Das auch nur, weil ich keinen Bock auf ausgebeulte Hosentaschen habe. Portemonnaie, AirPod Case, ein Tuch (um den Messsucher alle 5 Minuten von meinen Fettfingerabdrücken zu befreien 😉 ) und wenn der Tag mal länger wird eine Powerbank und entsprechende Ladekabel. Gegebenenfalls noch die Autoschlüssel, oder sowas.

Manchmal habe ich ein weiteres Objektiv dabei. Das war’s. Kein Dreibein-Stativ, kein fancy Kugelkopf. Ich besitze gar keins. Habe ich noch nie. Eine Kamera, ein Objektiv manchmal ein zweites. Das war’s.

Ich gehe vor die Tür und fotografiere das, was mir vor die Kamera kommt. Mir ist sehr wohl bewusst, dass bestimmte Motive auch besondere Anforderungen ans Equipment stellen. Doch für das, was ich mache, reicht das was ich habe völlig aus. Wichtig ist nur: Spaß dabei haben!

Die übliche Entschleunigung

Oft hört man, dass eine M Kamera entschleunigt. Das stimmt. Doch was steckt hinter diesem Begriff, den man ständig hört?

Nun, es ist mal wieder etwas sehr Individuelles.

Diese Kamera regt mich jedes Mal erneut dazu an kreativ zu sein. Natürlich kann einem das auch mit anderen Kameras passieren. Bei mir hat es eben eine Leica M gebraucht. Sie fordert mich. Auf eine positiv Art.

Auch mag ich es den Moment mit dem Messsucher bewusst scharf zu stellen. Nicht einfach halb durchdrücken und den Autofokus machen lassen.
Der alles entscheidende Moment. Schnell genug sein, damit man das Motiv nicht verliert, oder aber die bewusste Komposition, zum Beispiel wenn man durch eine spiegelnde Scheibe auf ein dahinter liegendes Motiv fokussiert.

Wenn das Bild nicht gut ist? War ich es. Wenn das Bild gut ist? War ich es ebenso. Blende, Zeit, ISO, Fokus setzen. Die Reduktion auf das Wenige.

Das Wesentliche.

Vielen Dank an Sebastian Scholz für die Bilder! 

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Micha
Jahresrückblick 2023 ZweiVonZwei

Wenn du glaubst, dass mit den Leica Store Nürnberg Erlebnistagen das Jahreshighlight schon gesetzt ist, irrst du gewaltig!

August

Sebastian und ich hatten das schon länger vor, aber es hat etwas gedauert, bis wir uns dann doch endlich mal im Fürther Traditionsbrauhaus „Humbser & Freunde“ einfanden.

„Micha, ich hab dir da was mitgebracht“. Noch bevor ich mich versah, lag ein Noctilux 50mm f/1.0 vor mir. Ich war total perplex und wusste erst einmal gar nicht was ich damit anfangen soll.

Wer mich kennt weiß, dass 50mm so gar nicht mein Ding sind. Auch Sebastian weiß das und trotzdem bringt er mir trotzdem ein 50er mit. „Micha, mir geht’s da genauso. Fuffzig sind nicht meine Brennweite, aber das Nocti… probier es mal aus…“.

Der Laden war schon fast menschenleer. Außer uns waren noch drei andere Gäste im Brauhaus. „Jetzt mach mal das Nocti drauf und ich zeig dir das Humbser“ sagte Sebastian. Ein kleiner Streifzug durch die wundervoll renovierten Hallen des Sudhauses und der Gasträume. Fast wieder an unserem Platz angekommen drehte sich einer der Herren aus der Dreiergruppe zu uns und verwickelte uns mit den Worten „schon schön hier, oder?“ ein Gespräch.

Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um Philipp Streng handelte. Philipp war maßgeblich daran beteiligt, dass das heutige Sudhaus der Humbser Brauerei, also die Räumlichkeiten, in welchen wir uns just in diesem Moment befanden, überhaupt noch existiert. Er führte aus wieviel Energie, Mühe und Herz in der Renovierung steckt und wie intensiv es war diese Aufgabe zu meistern.  Es war wirklich ein wunderbarer Moment an diesem sowieso schon so schönen Abend.

Als Andenken schenkte uns Philip das Buch „Die Malzböden“. Es dokumentiert eindrucksvoll, sowohl in Schrift-, als auch in Bildform die Wiederbelebung der Brauerei. Auf Der ersten Seite befindet sich seit diesem Abend folgende Widmung, festgehalten von Philipps Freund und Kollegen Wolfgang:

Fürth, 08.08.2023

Eine schöne, spontane Begegnung, heute im Sudhaus Humbser mit tollen Menschen und wertvollen Gesprächen.

Tradition verbindet Leica und Humbser.

Philipp, Wolfgang und Sebastian, Micha

Ein paar Tage später habe ich das Noctilux dann auch noch auf das Brückenfestival in Nürnberg entführt. Die Resultate in Bildform findest du in diesem Journal Eintrag.

September

Wenn wir schon bei Objektiven sind, muss ich auch gleich mal das Summilux „Steel Rim“ erwähnen. Das gute Stück kam mir im September in die Finger. Dieses Objektiv ist ein wenig wie Helge Schneider. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Beim geringsten Lichteinfall von der Seite, passieren ganz verrückte Dinge im Bild. Lilafarbene Reflektionen, Farbstiche, magische Unschärfe. Gegenlicht resultiert in sofortigen Lensflares und soll ich dir was sagen? Ich finds geil! Ich habe die Linse fast ausschließlich ohne Gegenlichtblende verwendet, weil ich es einfach großartig finde, was mit den Bildern passiert. Ja, manchmal ist es unberechenbar, aber das macht es zu einer kleinen Schatzkiste, für Tage, die etwas abenteuerlicher sein dürfen. Offenblendig verwendet hat man gnadenlos viel Blooming. Abgeblendet erreicht man eine schöne Schärfe, die jedoch nicht so brutal wie die heutiger Objektive ist. Der Formfaktor ist dabei schnuckelig handlich. Das Steel Rim ist definitiv auf meiner Wunschliste gelandet.

Im Sommer habe ich das Objektiv wohlgemerkt auf der Leica M11 getestet, im November hatte ich das Objektiv nochmal auf einer Monochrom dabei. Ich muss zugeben, dass ich beides absolut erstrebenswert finde!

Dann war ich noch von Mister „das etwas andere Portrait“ Robin Disselkamp eingeladen seinen Workshop zu besuchen. Eigentlich war das anders geplant. ich wollte mal eben dazu kommen, hallo sagen, und am Workshop Tag mit Tom Stoeven, um die Häuser ziehen. Tom Stoeven fragst du dich jetzt?

Tom kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt nur über Instagram. Damals, beim ersten Workshop von Robin hat sich herausgestellt, das Robin Tom kennt, persönlich! 

Nachdem sich abgezeichnet hat, dass sowohl Tom, Robin, als auch ich mit der gleichen, nennen wir es, kindlichen Energie gesegnet sind war klar, dass Tom mit nach Nürnberg kommen muss. Es hat etwas Desaströses, wenn sich unsere Energien kreuzen und gleichzeitig entsteht dabei eine Form von Humor, die ihresgleichen sucht. Fast vergleichbar mit den damaligen Monty Python Filmen. So als würde man seinen nackten Hintern aus dem Autofenster strecken, aber hinten drauf steht in perfekter Handschrift ein Zitat von Goethe.

Der Tag brachte aber noch einen weiteren, ganz wunderbaren Menschen mit sich. Laura. Das Modell. Eine bildhübsche, in sich ruhende Frau, die der Situation beiwohnt, nur um dem Workshop dann ihre ganz eigene, besondere Note zu verleihen. Man spürt, dass sie ganz genau weiß, was sie da macht und wie sie es machen muss. Ab vom Fotogeschehen ist sie immer nahbar und ein fantastischer Gesprächspartner. Kein Small Talk – Deep Talk! Wow! Danke, dass ich dich kennenlernen durfte, Laura!  

Wir werden uns wieder sehen, ganz sicher! Ich freue mich jetzt schon auf die Gespräche und Bilder die dabei entstehen! Du bist ein toller Mensch!

Oktober

Seit einem halben Monat habe ich einen neuen Job. Meiner Frau Bine habe ich versprochen, dass ich sie von meinem ersten „neuen“ Gehalt ausführe. Eigentlich war es etwas anders geplant, echt jetzt!

Anstatt einem Abendessen im Sterne-Restaurant sind wir dann kurzerhand nach Wetzlar gefahren. Hey, ich meine „Ausführen“ kann ja vieles bedeuten?!

So wurde es eine Reise in den Leitz Park nach Wetzlar.

Unsere „Gastgeber“ für diesen Tag waren mein geliebter Freund Sebastian und seine wunderbare Partnerin Verena. Der Tag startete mit einem gemeinsamen Frühstück und wurde mit einer persönlichen Führung durch die Leica Galerie, das Museum und die beiden Stores abgerundet. Ein gemeinsames Abendessen

im historischen Wetzlar gefolgt von einer wunderbaren Nacht im Ernst Leitz Hotel… natürlich nur mit Bine. 😉

Ich muss zugeben, dass die Leitz Welt etwas Magisches für mich hat. Diesen Moment aber gemeinsam mit meiner Frau und meinen geliebten Freunden zu verbringen war etwas ganz Besonderes. Selbst Bine hat die leidenschaftliche Führung von Sebastian durch die heiligen Hallen gefallen und auch ich könnte mir das immer und immer wieder anhören.

Von Herzen Danke Verena und Sebastian!

November

Der elfte Monat des Jahres ist bei mir immer der Ruhigste. Umso erfreulicher war, dass sich jemand bei mir gemeldet hat, den ich auch schon länger über Instagram kenne. Unzählige fantastische Gespräche haben er und ich miteinander geführt. Über Gott und die Welt, über die Fotografie und nicht zuletzt über seine Superkraft: Das Anfertigen einzigartiger, zeitloser Portraits in Monochrom. 

Marco, auch als el_chico_con_leica bekannt, ist ein ganz wunderbarer, herzlicher Mensch und er hat beschlossen einen Abend von Frankfurt nach Nürnberg zu kommen, um diesen mit uns auf dem Leica Store Nürnberg Stammtisch zu verbringen. 

Es sind Begegnungen wie diese, die mir immer wieder vor Augen führen, dass die Fotografie so viel mehr ist, als ein Hobby, oder eine Leidenschaft. Es ist ein Bindeglied und die Chance großartigen Menschen wie Marco zu begegnen!

Was wir beide zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, war, dass wir uns dieses Jahr nicht das letzte Mal getroffen haben.

Dezember

Noch am Stammtisch-Abend fragte mich Roland, ob ich nicht Lust hätte mit nach Frankfurt zu fahren. Das Frankfurter Street Photography Kollektiv Collateral Eyes veranstaltet in der ersten Dezember-Woche seinen Weihnachts-Fotowalk.

Gesagt getan!

Zugegeben, klingt einfacher als es war. Ich war um fünf Uhr morgens aufgestanden, um mich eine Stunde später mit Roland in Nürnberg zu treffen und dann mit dem Zug nach Frankfurt am Main zu fahren. Mein Geist war euphorisch, mein Körper um diese Uhrzeit jedoch nicht in der Lage diese Euphorie auch zu leben. Das besserte sich zwar während der Zufahrt etwas, aber so richtig gut wurde es erst, als Roland und ich am Frankfurter Bahnhof von keinem anderen als… na? Ja! Marco! in Empfang genommen wurden. Ein paar Fußbus-Minuten später saßen wir schon im Café Karin, mit Kaffee und einem leckeren Frühstück. Danach noch kurz in den Leica Store Frankfurt, die Galerie angucken.

Kurze Zeit später waren wir dann auch schon mit Stefan Lauterbach und Achim Katzberg von Collateral Eyes verabredet. Was wir nicht wussten: Auch die Jungs haben einen Tisch bei Karin reserviert. Gut, dann eben noch ne Runde Kaffee und Kuchen hinterher! 

Marco begleitete uns noch einen Moment, bis dann der Fotowalk mit der Frankfurter Community anging. Wir zogen gemeinsam mit dem Kollektiv quer durch Frankfurt, hier ein Foto, da ein Foto, ein bißchen plaudern, noch ein Foto.

Mein persönliches Highlight an diesen Tag war jedoch der Moment, als Faina West-Friesen mich an der Hand genommen hat und mir auf dem Weg zum nächsten Treffpunkt ein paar tolle Foto-Spots gezeigt hat.

Vielen Dank Faina! Vielen Dank auch für das tolle Gespräch! Ich freue mich auf unsere nächste Zusammenkunft!

Und dann war da nochmal Marco, der mich fragen ansah und sagte „Hey Micha, sagmal bist du eigentlich auch beim Peter Karbe Vortrag in Wetzlar?„.

Natürlich nicht! Zudem war das Event auch schon ausverkauft, verdammt!

Mit Verenas Hilfe habe ich dann doch noch ein Ticket bekommen. Warum das so wichtig war? Nun, Peter Karbes Vortrag „Stop Down For What?“ habe ich bereits zwei mal gesehen. Zugegeben, auch das dritte Mal war super. Der Grund warum ich dort hin musste war jedoch ein anderer. Ja ich MUSSTE dort hin.

Es war immerhin das erste Live Event in der Leica Welt, dass der Feder von Sebastian entsprungen ist. Der plan war dann auch schnell geschmiedet. Es war immerhin ein Donnerstag. Der Wochentag an dem man auch in Nürnberg den DonnersTalk abhält. Damit so ein bisschen was von den Nürnberger Vibes auch in Wetzlar ankommt, haben wir beschlossen, Sebastian zu überraschen. Oh, und Bier war natürlich auch dabei. 

Vielen Dank für eure Hilfe Marco und Verena!

It's not over till it's over

In diesem Jahr musste ich einmal mehr feststellen, dass die Technikspielereien zwar viel Spaß machen. Die wahren, ehrlichen und aufrichtigen Momente entstanden aber mit Menschen die mich auf meinem Weg begleiteten und hoffentlich noch sehr lange begleiten werden.

Vielen Dank an...

Bine

Es hatte einen Grund, warum ich dich geheiratet habe. Und bis zum heutigen Tag hast du es geschafft, dass noch viele weitere Gründe dazu kamen.

Ich liebe dich! Danke für dein grenzenloses Verständnis für jeden einzelnen rostigen Nagel in meinem Kopf. Egal ob ich mein Geld mal wieder für Kamerablödsinn ausgebe, anstatt mit dir in den Urlaub zu fliegen, oder ganz spontan ein Wochenende weg muss um einen Freund zu besuchen. Du bist mein Kumpel, meine Geliebte und meine geliebte Frau.

 

Sebastian

Ohne dich würde ich mein Geld immer noch für Fahrradteile, anstatt für Kameras ausgeben. Ohne dich hätte ich garantiert nicht dieses unfassbar geile Lebensjahr gehabt. Vielen Dank für die vielen tollen Momente, die Abende bei Pizza und Bier und vor allem für die vielen Halt gebenden Gespräche. Nur weil du jetzt in Wetzlar bist, kommst du mir nicht so einfach davon! Das ist eine Drohung und ein Versprechen! 

Um es mal mit deinen Worten auszudrücken: „Fuck Mann! Ich liebe dich! 

 

Roland

Ich freue mich auf viele, viele, viele weitere Spaziergänge mit dir! Egal ob in Nürnberg, Frankfurt, Hamburg, oder irgendwo anders auf der Welt! Du bist ein großartiger Mensch, mit dem ich unfassbar gerne Zeit verbringe, auch wenn ich manchmal mit keinem einzigen brauchbaren Bild nach Hause komme, weil wir uns mal wieder verquatscht haben! 😉

Maik

Ich ärgere mich immer noch, dass ich deinen Vortrag an den Erlebnistagen nicht anschauen konnte. Doch ein paar Wochen später warst du bereits erneut in Nürnberg. Zugegeben, du warst ganz schön feucht, als wir uns gesehen haben, aber das schiebe ich jetzt aber mal auf den Regen. Sofort entstanden wunderbar ehrliche Gespräche zwischen uns beiden. Diese Ehrlichkeit und Offenheit hält bis heute an! Du bist ein toller Mensch und ich freue mich auf unsere nächsten Treffen! 

 

Marco

Nun Marco, auch wenn du jetzt einen Zwergdackel hast, wirst du nicht drum herum kommen, dass wir uns wieder sehen müssen. In Nürnberg, in Frankfurt, oder in Wetzlar. Deine Herzlichkeit und Gastfreundschaft machen dich zu etwas ganz Besonderem. Die Aura, welche du ausstrahlst findet sich in den Gesichtern jedes einzelnen Menschen, den du portraitiert hast, wieder. 

Jede unserer Begegnungen in diesem Jahr war wunderbar und ich freue mich auf jede Weitere in der Zukunft!

See you in 2024 ihr Nasen!

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Micha
Jahresrückblick 2023 EinsVonZwei

ZweiTeiler

Erst wo ich so hier sitze, und zusammenschreibe was in diesem Jahr so passiert ist, bemerke ich, dass es tatsächlich keinen Monat im Jahr 2023 gab, der kein Highlight innehatte. Der Jahresrückblick besteht daher aus zwei dicht aufeinander folgenden Artikeln. Das wäre sonst alles viel zu lang geworden. Glaub mir.

Einige Highlights sind technischer Natur. Viele leben jedoch von den Menschen, denen ich begegnen durfte. Menschen, die sowohl meinen fotografischen Weg zu etwas ganz Besonderem gemacht haben, aber auch Menschen, die zu einem festen Bestandteil meines Lebens geworden sind, weil sie mehr als nur Leica Freunde sind.

Im zweiten Teil werde ich auf diese Menschen noch einmal näher eingehen. Am Ende des zweiten Artikels findest du zudem Links zu Social Media Profilen. Bitte schau dort mal rein und lass liebe Grüße dort!

Januar

Nun, wie du sicherlich bereits weißt, habe ich im Januar meine erste Leica Messsucherkamera im Leica Store Nürnberg abgeholt. Die schwarze M11 begleitet mich seither auf Schritt und Tritt. In drei Artikeln (Teil 1, Teil 2, Teil 3) kannst du meinen Weg und meine Reise mit der M nachlesen.

Ich habe es schon oft erwähnt und werde es auch immer wieder tun: Danke, Sebastian! Ohne dich wäre das nie möglich gewesen.

Februar

Wer den Kamerahersteller mit dem roten Punkt kennt, weiß, dass neue Produkte nicht immer sofort lieferbar sind. Zum Kauf der M11 habe ich mich entschieden, dass mein erstes M-Objektiv das 2023 erschienene Summilux-M 35 f/1.4 ASPH. sein soll. Nachdem sich die Auslieferung verzögert hatte, darf ich es nun endlich in den Händen halten.

Jetzt kann es so richtig losgehen. Meine eigene M-Kamera, mein eigenes M-Objektiv.

März

Manchmal bin ich einfach nur verplant. Viel zu spät habe ich entdeckt, dass der Street Photograph Joe Greer aus den Staaten zu Besuch in Nürnberg ist. Galeristin Olivia Huk  hat es geschafft eine Ausstellung mit seinen Bildern in die Leica Galerie Nürnberg zu bringen.
Was ich nur nicht mitbekommen habe, ist dass er auch Workshops gibt. Im letzten Moment, nicht ganz einen Tag vor seinem zweiten Workshop bekomme ich die Nachricht, dass noch ein Platz frei geworden ist und ich dabei bin.

Ein unfassbar inspirierendes Erlebnis das du in diesem Artikel nachlesen kannst.

Danke Olivia und Sebastian, dass ich dabei sein durfte! Vielen Dank Joe Greer für diesen inspirierenden Tag!

April

Ich bin das erste Mal in Wetzlar. Gemeinsam mit dem Leica Store Nürnberg und anderen Leica Freunden besuche ich den Leitz Park. Es ist zwar nicht die Geburtsstätte der Leica Kamera, jedoch wird hier jeden Tag Geschichte zum Leben erweckt.

Mein persönliches Highlight ist die Führung am ersten Tag. Angefangen in der Hall Of Fame geht es durch den Customer Care, welcher die Kameras und Objektive repariert, durch das berühmte Schneckengang Treppenhaus, hoch auf das Dach des Leica Gebäudes. Anschließend besuchen wir das Museum und das Archiv, die Schatzkammer des Leitz Parks.

Mein besonderer Dank gilt unserem Tour Guide Lothar Luehring. Seiner Leidenschaft zu Leica, seinem schier endlosen Wissen und seinem Charm ist es zu verdanken, dass dieser Tag in so wunderbarer Erinnerung geblieben ist!

Vielen Dank Lothar! Menschen wie du machen solche Tage zu etwas Einzigartigem. Ich freue mich auf viele weitere Begegnungen mit dir!

Ebenso im April erblickt die neue Leica M11 Monochrom das Tageslicht. Ich kann mich noch sehr gut an das Gespräch mit Sebastian ein paar Tage vor dem Release erinnern. Ich fragte ihn, ob er Lust hat, etwas essen zu gehen und er entgegnete nur, dass er so vollgepackt mit Terminen ist, dass er nicht einmal weiß, ob er Zeit hat, die M11 Mono zu testen. Nur einen Bruchteil sagte er „Micha, komm einfach morgen in den Store, dann testen wir die Mono und gehen was essen“. Ich habe mich  gefreut wie ein kleines Kind, das gerade ein rotes Spielzeugauto geschenkt bekommen hat.

Was für ein großartiges Erlebnis diese Kamera noch vor dem Erscheinen testen zu dürfen. Mit dabei war im auch das neue 50er Summilux-M. Einfach nur aufregend!

Das war im Übrigen nicht das letzte Mal, dass ich dieser Kamera begegnen sollte. Für einen DonnersTalk haben Sebastian und ich noch einen Vergleich zwischen der Mono- und der Farbvariante gemacht. Zudem habe ich die Mono mit dem Summaron 28mm, ebenso wie dem Steel Rim ausführen dürfen und hatte viele tolle Momente mit der „Farblosen“.

Vielen Dank an Sebastian und den Leica Store Nürnberg, der mir diese Momente ermöglicht hat.

Mai

In beruflicher Hinsicht habe ich schon so manche Schulung gehalten. Im Mai bab ich meinen ersten Workshop für den Leica Store Nürnberg. Zum Frühstück gab es ein paar fotografische Grundsätze gepaart mit den wichtigsten Faustregeln, dann ein Deep Dive in die Leica Q2 Technik. Nach dem Mittagessen haben wir das gelernte gelebt. Raus auf die Straßen Nürnbergs. Die Teilnehmer mussten Aufgaben absolvieren und was soll ich sagen, ich war beeindruckt! Ich war beeindruckt, was sie als Ergebnis präsentierten!

Vielen Dank an alle Teilnehmer!

Juni

In der Leica Welt bin ich noch ein Küken. Eines Nachmittags treffe ich mich mit Sebastian. War es auf ein Bier? Eine Pizza? Oder weil wir etwas testen wollten? Ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall sitzt dieser Kerl mir schmunzelnd gegenüber und meint nur „Micha, ich habe dir da mal was mitgebracht“. Er zieht eine Ledertasche aus dem Rucksack und drückt sie mir in die Hand. Ich rolle die Tasche auf und finde darin ein aluminiumfarbenes 85mm Teleobjektiv. Ein Summarex – ok, noch nie davon gehört. Auch wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, wie besonders dieses optische Instrument ist. Umso besser, dass ich einige Tage testen durfte. Total verrückt, was das Ding bei Offenblende mit dem Licht macht. Von unwirklich verschwommen bis hin zu knackscharf!

Gibt es eine schönere Art Bildung zu erfahren? 😉

Juli

Es war mal wieder einer dieser Tage. Ich fahre in die Nürnberger Altstadt und noch bevor ich meine geplante Fototour antrete bleibe ich im Leica Store hängen. Es war Zufall, dass der Store gerade ein Summilux-M 24mm im pre-owned Regal hatte. Es dauerte nicht lang, bis es wieder verkauft war, aber ich durfte es einen kurzen Moment ausprobieren. 24mm! Baby, wie geil ist das denn?! Sehe ich, fühle ich, muss ich haben!

Nun. So ein Summilux-M 24mm ist eine knifflige Sache. Zum einen wird es nicht mehr hergestellt, zum anderen ist es selbst gebraucht unfassbar teuer. Es ist aber auch sehr groß. Da ich ein Fan von kleinen Objektiven bin, bringt mir (wer soll es auch anders sein) Sebastian mal sein Elmarit 24mm. Statt 1.4 hat das gute Stück eine Offenblende von 2.8mm. Das funktioniert. Also für mich!

Ich durfte es in den Slovenien-Urlaub mit meiner Frau mitnehmen und habe es dort fast ausschließlich verwendet.

Nun, was soll ich sagen. Jetzt habe ich ein kleines schwarzes 24mm Elmarit, dass mich immer begleitet. Danke Sebastian? 😉

Ebenso im Juli fand das größte Streetfoto Treffen Deutschlands statt. Organisiert vom Nürnberg Unposed Kollektiv trafen sich beim Meet&Street 2023 Street Fotografen und Fotografinnen aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Gemeinsam ging es auf Fotowalks und endete am KOM, wo man zwei seiner Bilder für einen guten Zweck zu freien Verkauf aufhängen konnte.

Danke Nürnberg Unposed für den entspannten Tag und die Organisation des Events!

Als wenn das nicht schon genug wäre, so hatte es im Juli noch ein weiteres legendäres Highlight. Der Leica Store Nürnberg veranstaltete die Leica Store Nürnberg Erlebnistage.

An 3 Tagen fanden unter anderem Vorträge von Peter Karbe, Olaf Wolf, Herbert Piel, Feyzi Demirel, Norbert Rosing und nicht zuletzt Maik Kroner statt. Klaus Gamber saß an der Flowbox und reparierte unermüdlich Objektive und Kameras. 

Es war spürbar wie wohl sich alle diese Menschen, die Nürnberg womöglich vorher noch nie besucht hatten, zumindest nicht den Leica Store, sofort wohlgefühlt haben. Eine wirklich einzigartige Stimmung machte sich in allen Gemütern breit und das Event zu etwas ganz Besonderem.

Vielen Dank an dieser Stelle an Klaus Gamber, dessen Bilder ich für meine Beiträge zu den Erlebnistage verwenden darf, nachdem meine Speicherkarte leider kaputt war.

Dennoch ärgere ich mich ein wenig, da ich es zeitlich leider nicht einrichten konnte, Maik Kroners Vortrag zu besuchen. Wie sich herausstellen sollte, wurde Maik in diesem Jahr noch zu einer ganz besonderen Personalie. Mehr dazu aber im zweiten Teil des Jahresrückblicks 2023.

 

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Micha
Leica M11 - Der Siebträger unter den Kameras

„Wenn du dir etwas den Kopf gesetzt hast, dann findest du einen Weg“

Es ist Januar 2023. Ich habe soeben den Leica Store Nürnberg betreten. Gegenüber von mir steht ein super entspannter Sebastian Scholz.

Erstaunlich, denn in den letzten Wochen, seit meinem zweiten Test der Leica M11 habe ich ihm förmlich in den Ohren gelegen, dass ich so eine Kamera haben muss.

Da ich nicht besonders gut im Sparen bin und die Banken derzeit utopisch hohe Zinsen für Spaßkredite verlangen, war die Aussicht eher schlecht. Doch noch bevor ich eines meiner Organe auf dem Schwarzmarkt verkaufen musste, hat Sebastian eine elegante Lösung gefunden.

Meine Frau sagte noch: „Micha, es ist schon erstaunlich, wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast, dann findest du immer einen Weg“. Damit hat sie recht. Meistens.

Ohne Sebastians Hilfe hätte sich für mich keine Tür zur M11 geöffnet. Ich kann ihm dafür gar nicht genug danken. Ernsthaft, danke Sebastian!

Cool – Von wegen

Ich versuche nicht angespannt zu wirken. Im Laden setzen ich mich auf einen schwarzen Lederhocker. Dann stehe ich wieder auf, streife mir meine Schulterasche ab und setze mich wieder, nur um kurze Zeit erneut aufzustehen, um meine Jacke auszuziehen.

Ja, ich bin aufgeregt. Ich platze vor Anspannung. Aber ich möchte Sebastian auch nicht nerven. Immerhin habe ich ihn schon gebeten, die Kamera etwas früher abholen zu dürfen, auch wenn mein (erstes M) Objektiv noch nicht lieferbar ist. 

Ich versuche mich zusammenzureißen und nicht wie bei einem Banküberfall die Herausgabe der Kamera zu fordern. Sebastian und ich unterhalten uns noch einen kurzen Moment, dann läuft er schmunzelnd mit einem „na dann wollen wir mal…“ zum schwarzen Wandschrank und holt einen grau-beigen Karton heraus.

Er setzt sich mir gegenüber und drückt mir grinsend die Box in die Hand. Dazu ein kleines Taschenmesser mit Leica Logo.

Auf der Ecke des Kartons steht handschriftlich „M11 schwarz“.

Ist ja nicht so, dass ich nicht schon weiß, was drin ist. Trotzdem fängt das Kind in mir an, vor Freude noch wilder zu tanzen. Zwar soll der Kunde eigentlich nur den Inhalt dieses Kartons bekommen, aber es ist wie eine Art Geschenkpapier, das man öffnet, um zum eigentlichen Geschenk zu kommen.

Trotz Messer stelle ich mich tölpelhaft an und bekomme den Aufkleber nicht auf. Ich werde grinsend beobachtet. Dieser kleine Aufkleber… verdammt nochmal… offen, endlich.

Der Inhalt der Box-Box

Der erste Karton, die erste Box ist offen. Darin eine weitere Box. Sozusagen eine Box-Box. Ein silberfarbener Karton mit schwarzen Applikationen. Ich weiß ganz genau was sich darin befindet. Auch wenn der Auftritt weitaus weniger spektakulär ist, wie bei der Leica Q2, so kommt es auf den Inhalt an. Die Verpackung, das Schmuckkästchen der Q2 war zwar opulent, aber trotzdem lebt es seither auf dem Dachboden und findet kaum mehr Beachtung. Daher bin ich nicht böse, dass die Verpackung der M11 nicht so pompös ausfällt.

Natürlich nehme ich zuerst den M11 Body aus der Verpackung.

An dieser Stelle muss ich dann doch etwas anmerken: Sorry Leica, aber anstatt einer Plastiktüte, hätte es auch gerne ein Mikrofaser Stoffbeutel, oder ein Einschlagtuch sein dürfen, in dem ihr das Kameragehäuse verpackt. Das wäre diesem Produkt würdiger und hätte zudem den praktischen Nutzen, dass man gleich etwas hat, womit man die Sucherfenster sauber machen kann.

Jetzt halte ich sie in der Hand. Meine erste eigene Messsucherkamera. Meine erste M-Kamera. Meine Leica M11. Ich habe mich für ein schwarzes Exemplar entschieden. 100 Gramm weniger, aber vor allem das mattschwarze, leicht raue Finish des Gehäuses haben es mir angetan. Zwar ist die Silberne mehr “retro”, dafür ist die Schwarze unscheinbarer. Bei einem beinahe 2 Meter großen Kerl, wie ich es bin, fällt eine silbern leuchtende Kamera nochmal etwas mehr auf als die kleine Schwarze. Muss einfach nicht sein.

(K)eine Kamera für die Vitrine

Noch während ich die Kamera von allen Seiten begutachte, jedes Stück, jede Kante mit meinen Fingern abfahre, steht Sebastian erneut auf und fragt mich “wie siehts aus, willst du dir bis deins kommt auch ein Objektiv mitnehmen?”

Natürlich habe ich daran gedacht! Nur hätte ich nicht gewagt es auszusprechen, da ich den Bogen schlichtweg nicht überspannen wollte. Bei aller Vorfreude, hätte ich mich damit zufrieden gegeben, in den nächsten Wochen die Kamera einfach vor mir stehen zu haben und ansehen zu können, bis mein erstes eigenes Objektiv kommt.

Kurz darauf steht ein kleines Summicron-M 35mm aus der Pre-Owned Vitrine vor mir. Wow! Danke!

„Nicht der Fotograf sucht die Kamera aus, sondern die Kamera sucht sich den Fotografen aus“

Ich weiß nicht mehr, ob es an diesem Tag war, dass Sebastian diesen Satz zu mir sagte. Es war jedenfalls die Reaktion auf die Geschichte, warum ich die Leica M11 unbedingt haben wollte. Das, was ich dir in Teil 2 erzählt habe.

Er sagte „Nicht der Fotograf sucht die Kamera aus, sondern die Kamera sucht sich den Fotografen aus“.

Das gleiche sagt man, wenn es um Haustiere geht. In meinem Fall als: Nicht das Herrchen sucht sich die Katze aus, sondern die Katze sucht sich das Herrchen aus.

Alles wie vorher und doch alles anders

Doch was hat sich denn nun zur Q2 verändert? Ist doch nur eine Kamera? Auch die Brennweite ist kaum anders. 28mm versus 35. Warum keine 28? Warum die M und nicht mehr die Q2 mit Autofokus? Die paar Megapixel mehr? Der interne Speicher? Andere Kameras machen auch technisch gute Fotos und am Ende macht das Bild immer noch der Fotograf. Warum als eine Leica M? Mir sind viele Fragen begegnet und die Antworten waren immer die gleichen:

Es fühlt sich im Kopf anders an. Manche betiteln es mit dem Wort „Entschleunigung“. Ja, dass ist es auch und es ist noch viel mehr. Es ist das bewusste (Er)Leben der Fotografie.

Natürlich kann ich bei „modernen“ Kameras den Autofokus abstellen und manuell fokussieren. Jedoch macht man das selten. Hinzu kommt, dass das Fotografieren mit einem Messsucher, das Übereinanderlegen des Doppelbildes, der Sucherrahmen, das lebendige Bild, kein elektronischer Sucher, sich für mich anders, besser anfühlt.

Zudem spüre ich, wie ich mich dazu anhalte bewusster zu Fotografieren. Ich denke der Begriff „Entschleunigung“ setzt sich aus vielen einzelnen Facetten zusammen, die man lange erklären könnte und dann wäre es für den unbeteiligten (nicht M-) Fotografen immer noch schwer greifbar, weshalb sich das Fotografieren mit einer Leica M anders anfühlt.

Vollautomat vs. Siebträger

Manchen genügt es morgens einen Knopf zu drücken, das Geratter des Kaffee-Vollautomaten zu ertragen und dann das Endprodukt zu konsumieren.

Ich hingegen genieße es, morgens die Tüte mit den frischen Kaffeebohnen zu öffnen, daran zu riechen und eine Hand voll in die Mühle zu geben. Danach den Siebträger ausspannen, unter die Mühle halten und dabei zusehen wie das perfekt gemahlene Kaffeemehl im Siebträger landet. Kurz etwas klopfen, gerade streichen, festdrücken, dann in die Maschine einspannen. Eine Hand legt den Hebel um, die andere stellt eine Tasse unter. 

Nur wenige Momente später fließt der Espresso in einem dünnen Strahl und diesem ganz markanten Geräusch in die vorgewärmte Tasse. 

 

Allein der Weg zum Kaffee, das Ritual, welches damit einhergeht, fühlt sich für mich schon legendär gut an. Wenn dann noch das Resultat stimmt, war es ein perfektes Erlebnis.

Genauso erlebe ich es mit der Leica Messsucherkamera. Das Motiv im Messucher, die Haptik der Kamera, die Raster des Blendenrings, die Präzision des Fokusrings. Alles das macht für mich den Weg zum Resultat zu einem tolleren Erlebnis.

Besser spät als nie

Nicht ganz ein Jahr ist nun vergangen, seit meiner Bekenntnis zur Leica M. In diesem Jahr ist viel passiert. Mehr als ich mir zum damaligen Zeitpunkt hätte vorstellen können. Die Resultate sieht man in Bildform täglich auf Instagram und in unregelmäßigen Abständen auch hier im Blog. 

Die Freude an der Fotografie ist größer denn je und ich freue mich darauf, dir noch viele weitere Momente zeigen zu dürfen. 

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