Ausgebucht. Restlos

So, oder so ähnlich hätte die Geschichte fast ihr vorzeitiges Ende genommen.

Das liegt hauptsächlich daran, dass ich manchmal total neben der Spur bin. Ich habe zwar mitbekommen, dass Joe Greer in der Leica Galerie Nürnberg ausstellt, jedoch ist mir völlig entgangen, dass er auch zwei Workshops hält.
So kam es wie es kommen musste. Als ich von den Workshops mitbekommen habe, waren diese bereits ausgebucht. Restlos. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass es keine 24 Stunden gedauert hat, bis alle Tickets weg waren.

Kein Wunder. Joe Greer, ist kein Unbekannter. Mit seiner Landschafts- und Street Fotografie ist er nahezu überall auf der Welt zu Hause. Da er hauptsächlich analog fotografiert war er maßgeblich an der Kampagne zur Neuauflage der Leica Messsucher-Ikone M6 beteiligt. Er fotografiert fast ausschließlich analog. Zumindest ist das seine große Leidenschaft. Auch wenn er sich der digitalen Fotografie nicht verwehrt. Er akzeptiert alle Arten der Fotografie. Analog, Digital, Mittelformat, mit dem Smartphone. Er selbst hat mit dem Smartphone begonnen zu fotografieren und dadurch seine Leidenschaft zur Fotografie entdeckt. Nur findet er seine größte Freude nun mal auf analogem Film.

Doch dabei

Nach der Vernissage zur Ausstellungseröffnung, war ich so berauscht von der Person Greer, dass ich mich fürchterlich geärgert habe, nicht dabei sein zu können.
Am Vortag zum zweiten Workshop dann die Überraschung. Ich bekomme eine Nachricht von Sebastian, Store Manager in Nürnberg. Ich bin dabei! Es wurde in letzter Minute noch ein Platz frei.

Der Star Joe Greer

Nur einmal Schlafen und ich sitze im Workshop. Das kleine Kind in mir tanzt immer noch vor Freude, wenn ich an diesen Tag zurückdenke.
Jetzt könnte man denken „ja klar, kein Wunder, ein Star Fotograf aus den Staaten, das ist natürlich etwas ganz Besonderes“, aber darum geht es nicht. Das ist es nicht, was das Feeling verursacht, wenn man mit Joe in einem Raum sitzt.
Es ist die Art wie dieser Mensch über Fotografie redet. Der Blick in seinen Augen, wenn er dir erzählt (nicht erklärt!) wie die Bilder entstanden.
Beim Zuhören merkt man, wie viel Freude er selbst an der Fotografie hat und wie befriedigend es für Ihn ist. Dabei ist völlig unerheblich, ob er gerade Landschaften, Street, oder seine bezaubernde Frau Maddie fotografiert.

Man spürt, wie ihn jedes Bild berauscht und zugleich besänftig.

KOMPOSITION. INTUITION.

Ich möchte es mir nicht anmaßen, mit Worten zu beschreiben, was in diesem Workshop thematisiert wurde. Ich könnte es auch nicht so, dass es dem Moment gerecht würde.
Er erzählt uns von den Anfängen seiner Fotografie, seinen Einflüssen, und natürlich auch, auf was er -mittlerweile völlig intuitiv- bei der Anfertigung seiner Fotografien achtet.
Das klingt so fürchterlich sachlich. Aber es war das exakte Gegenteil. Joe hat eine wunderbar emotionale Art zu sprechen.

Ich lüge vermutlich nicht, wenn ich sage, dass der Funke auf jede einzelne Workshopteilnehmerin und jeden einzelnen Teilnehmer übergesprungen ist.

JOE HIER, JOE DA

Dann geht es vor die Tür. Raus in die Stadt. Wohlwissend, dass Street Fotografie in Deutschland anders passieren muss, als in den Staaten, zeigt uns Joe, dass es absolut möglich ist, tolle Street Fotos in Deutschland zu machen.
Was man sonst nur aus seinen Videos kennt, passiert nun direkt vor meiner Nase. Das Verrückteste daran? In keinem Moment gibt er mir das Gefühl „der Teilnehmer“ zu sein. Vielmehr fühlt es sich an, als wäre ich gerade mit einem Freund auf einem Foto Walk unterwegs.
So passiert es auch, dass er auch mal völlig unvermittelt wegläuft, weil er ein Motiv gesehen hat, das er auf Film bannen möchte. Zurück bleibt eine Gruppe Fotografinnen und Fotografen die ihm staunend und zufrieden dabei zusehen.

Einen Moment später steht er wieder neben uns und wir ziehen weiter zum nächsten spontanen Foto-Spot.

Am Ende finden wir uns noch im Fuji Store ein. Dort wird zurzeit Joe’s Iceland Serie gezeigt. Der Workshop-Tag klingt entspannt aus. Bei Kaffee, Selfies und ein paar letzten, großartigen Gesprächen mit Joe Greer.

Joe’s Herangehensweise inspiriert mich bis heute. Wenn es mal nicht so recht anläuft. Wenn der Tag grauer erscheint, als er ist. Wenn ich vor die Tür gehe, um zu fotografieren und die innere Anspannung mit jedem verpassten Moment wächst, dann denke ich an genau diese Tag zurück. Er erinnert mich daran, mehr auf meine Intuition zu vertrauen und hilft mir mich losgelöster in der (Street) Fotografie zu bewegen.

Schlusswort

Diesmal braucht es auch ein Schlusswort. Ich zitiere jetzt mal einen Satz, der an diesem Tag in ähnlicher Form immer wieder fiel:
„…dann hab ich gesehen, dass Joe Greer nach Deutschland kommt und dachte mir <<Bestimmt nach Berlin, oder so>> und dann konnte ich meinen Augen nicht trauen. Nürnberg! Ja krass“

Danke Olivia Huk und die Leica Galerie Nürnberg! Ja, krass!

Danke Sebastian Scholz und den Leica Store Nürnberg! Noch nie hat sich Nachrücken so geil angefühlt!

Thank you Joe Greer! Nuremberg is so much more beautiful than Berlin! I will show this to you on a long run. 🙂

Newsletter abonnieren

Möchtest du immer auf dem laufenden bleiben und sofort über neue Artikel und Bilder informiert werden? Dann bist du bei meinem Newsletter genau richtig!

Mit Klicken auf die „Abonnieren!“ Schaltfläche akzeptierst du unsere Datenschutzerklärung